Gesetzliche Vorgaben

Wir arbeiten nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz (BayKiBiG) mit der dazugehörigen Ausführungsverordnung (AVBayKiBiG). Dieses Gesetz gilt für die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in der Tagespflege. 

Darüber hinaus halten wir uns an den Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BayBEP), der folgende Grundsätze beinhaltet:

  • Der neugeborene Mensch kommt als „kompetenter Säugling“ zur Welt
  • Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv mit
  • Jedes Kind unterscheidet sich durch seine Persönlichkeit und Individualität von anderen Kindern
  • Kinder haben Rechte. Dieser Grundsatz ist in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. Kinder haben zum Beispiel das Recht auf Bildung und Entfaltung ihrer Fähigkeiten
  • Bildung im Kindesalter gestaltet sich als sozialer Prozess, an dem sich Kinder und Erwachsene aktiv beteiligen
  • Betont werden die Stärkung individueller Autonomie, die Mitgestaltung der sozialen und kulturellen Umgebung und die entwicklungsangemessene Übernahme von Mitverantwortung (Partizipation)
  • Kinder erwerben ihre Kompetenzen an verschiedenen Bildungsorten

Die Entwicklung von Basiskompetenzen und Werthaltungen steht im Mittelpunkt und wird mit dem Erwerb von inhaltlichem Basiswissen verknüpft. Alle Basiskompetenzen tragen zur Stärkung der lernmethodischen Kompetenz und der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) bei.

Eine weitere Aufgabe ist der Kinderschutz nach §3 AV BayKiBiG.

Pädagogische Zielsetzung

Wir arbeiten nach dem teiloffenen Konzept und orientieren uns am religiösen Jahreskreis (siehe Bildungsbereiche). Gleichzeitig fließt die Situationsorientierung in unsere Arbeit mit ein. Dabei denken wir auch an die Jahreszeiten, die uns durch das Kindergartenjahr begleiten.

Bildungsbereiche

Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung

Lernen über die Sinne ist die Grundlage und der Ausgangspunkt jedes Wissens. Wird die Sinneswahrnehmung in der Erziehung nicht gebührend berücksichtigt, besteht die Gefahr, dass die Sensibilität und die Fähigkeit, durch die Sinne zu lernen, verkümmert. Sie versucht Kopf (Kognition), Herz (Emotion) und Hand (Motorik) mit ihrem Angebot zu erreichen.

Beispiele zur pädagogischen Umsetzung:

  • Freies Basteln und Gestalten mit verschiedensten Materialien
  • Erlernen unterschiedlicher Mal- und Basteltechniken
  • Besuch im Museum, Ausflüge
  • Kunstprojekt mit Myriam Bartelt
  • Freies Malen, Mandalas
  • Gottesdienste mitgestalten

 

Sprachliche Bildung und Förderung

Sprachliche Bildung beginnt in den ersten Wochen und ist ein kontinuierlicher und langfristiger Prozess. Grundlage einer gezielten und differenzierten Sprachförderung ist die systematische Begleitung der Sprache.

Beispiele zur pädagogischen Umsetzung:

  •  „Literacy-Erziehung“: Gedichte lernen, Lieder singen und Geschichten nacherzählen, Bilderbücher anschauen, Bibliothek des Kindergartens nutzen, Alltagsgespräche führen
  • Fingerspiele (Feinmotorik und Sprache)
  • Mundmotorikübungen im Morgenkreis
  • Rollenspiele/ Freispiel
  • Vorkurs Deutsch für Kinder mit Sprachförderbedarf ab Mitte des vorletzten Kindergartenjahres
  • Vorschulkinder: Förderung der phonologischen Bewusstheit mit Wuppis Abenteuerreise (Reime, Silben, Buchstaben, Laute, schreiben üben…)

 

Naturwissenschaftliche Bildung, Forschen

Kinder sollen lernen, naturwissenschaftliche Zusammenhänge in der belebten und unbelebten Natur zu verstehen und selbst Experimente durchzuführen.

Beispiele zur pädagogischen Umsetzung:

  • Magnetspiel im Flur, Bausteine (Konstruieren)
  • Einfache Versuche durchführen und beobachten -> Haus der kleinen Forscher
  • Lösungen für Probleme finden (logisches Denken)
  • Waldwochen (Gesetzmäßigkeiten erkennen)

 

Mathematische Bildung

Kinder sollen lernen, entwicklungsangemessen mit Zahlen, Mengen und geometrischen Formen umzugehen, diese zu erkennen und zu benennen. Mathematische Bildung erlangt in der heutigen Wissensgesellschaft zentrale Bedeutung.

Beispiele zur pädagogischen Umsetzung:

  • Kalender im Morgenkreis besprechen
  • Mengen erfassen
  • Formen erkennen und malen
  • Zählen der Kinder
  • Türme bauen
  • Die Größe der Kinder vergleichen

 

Musikalische Bildung und Erziehung

Der Umgang mit Musik fordert und fördert die gesamte Persönlichkeit des Kindes. Neben der Möglichkeit Lebensfreude zum Ausdruck zu bringen, werden u.a. soziale Kompetenz, motorische Entwicklung, Körperbewusstsein, Sprache, Kulturverbundenheit, Gehör, Phantasie und Kreativität gefördert.

Beispiele zur pädagogischen Umsetzung:

  • Singen in den Gruppen
  • Gottesdienste feiern und musikalisch begleiten
  • Musikalische Früherziehung für jedes Kind – mit Musikpädagogen Ludger Bartels
  • Klanggeschichten
  • Im Rhythmus mit Körperinstrumenten ein Lied begleiten

 

Bewegungserziehung und –förderung, Turnen

Das Bewegen ist ein elementares Bedürfnis der Kinder. Bewegung ist für sie, wie Sprechen, Singen und Tanzen eines der wichtigsten Ausdrucksmittel und zugleich Grundlage ihrer Handlungsfähigkeit. In der frühen Kindheit ist Bewegung nicht nur die motorische, sondern auch für die kognitive, emotionale, sprachliche und soziale Entwicklung und damit für die gesamte Entwicklung von herausragender Bedeutung und zugleich von existenziellem Wert.

Beispiele zur pädagogischen Umsetzung:

  • Turnen für jede Altersgruppe gruppenübergreifend (themenbezogen, jahreszeitenabhängige Einheiten)
  • Hand-Auge-Koordination durch Malen und Basteln
  • Klettern im Spielflur und im Garten
  • Spielen im Garten/ Schulgelände
  • Dreirad- und Rollerfahren
  • Waldwochen
  • Ausflüge in die Natur, z.B. Rodeln mit den Vorschulkindern, Spaziergänge
  • Perlenaktion in der großen Turnhalle der Schule
  • Kreisspiele, Lauf- und Fangspiele

 

Gesundheitserziehung

Kindern soll vermittelt werden, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und ausreichend Ruhe und Stille zu achten. Sie sollen Hygiene- und Körperpflege einüben.

Beispiele zur pädagogischen Umsetzung:

  • Händewaschen nach dem Toilettengang
  • Gemeinsames Backen und Kochen
  • Ruhephase am Mittag (ruhiges Spielen oder Ausruhen im Turnraum) Jedes Kind darf schlafen/ ruhen, wie es möchte.
  • Essen: die Kinder dürfen frei wählen, was sie essen und vieviel
  • Wickeln/ Toilette: Es findet eine individuelle Sauberkeitserziehung nach dem Entwicklungsstand des Kindes statt.

 

Ethische und religiöse Bildung und Erziehung:

Alle Kinder sollen zentrale Elemente der christlichen Religion erfahren und lernen. Sie sollen in Achtung vor religiöser Überzeugung leben, sowie eine eigene, von Nächstenliebe getragene religiöse oder weltanschauliche Identität entwickeln.

Beispiele zur pädagogischen Umsetzung:

  • Gemeinsame Gottesdienste in der eigenen Kapelle
  • Bibelstündchen
  • Besuch des Pfarrers/ der Pfarrerin in den Gruppen
  • Gelebter religiöser Jahreskreis, gemeinsame Feste
  • Religiöse Geschichten nachspielen/ erzählen u.a. mit dem Tischtheater Kamishibai
  • Beten vor dem Essen
  • Christliche Werte leben
  • Religiöse Lieder singen

 

Umweltbildung und –erziehung

Das Kind lernt seine Umwelt mit allen Sinnen zu erfahren und sie als unersetzlich und verletzbar wahrzunehmen. Es entwickelt ein ökologisches Verantwortungsgefühl und ist bemüht, auch in Zusammenarbeit mit anderen, die Umwelt zu schützen.

Beispiele zur pädagogischen Umsetzung:

  • Naturbegegnung, besonders im nahgelegenen Wald
  • Umgang mit Naturmaterialien
  • Naturelemente kennenlernen
  • Die Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen
  • Umgang mit Tieren kennen lernen

 

Medienbildung und –erziehung

Kinder sollen die Bedeutung und Verwendungsmöglichkeiten von alltäglichen informationstechnischen Geräten und von Medien in ihrer Lebenswelt kennen lernen.

Beispiele zur pädagogischen Umsetzung:

  • Alltägliche Materialien im Kindergarten (z.B. Telefon, Bücher zu bestimmten Themen, ...)
  • Einen kurzen thematischen Film anschauen
  • Gespräche zum Umgang mit Medien
  • CDs anhören